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Verbesserung der Leistung geothermischer Systeme durch Entwicklung von Filtertechnologien – PERFORM II

Die Geothermie leistet weltweit einen wichtigen Beitrag bei der klimaschonenden Strom- und Wärmeerzeugung. Um Wärme für Gebäude bereitzustellen oder Strom zu erzeugen, entzieht die Geothermie dem Untergrund Wärme. Dabei ist die Geothermie grundlastfähig und unabhängig von Wind, Gezeiten und Sonne. (IRENA and IGA 2023; Stober und Bucher 2020)

Eine zentrale betriebliche Herausforderung bei der geothermischen Energienutzung sind oft begrenzte Durchflussraten. Diese verringern die Wärmeübertragung, wodurch die Effizienz der Geothermieanlagen (Bild oben: Bundesverband Geothermie 2016) sinkt. Eine häufige Ursache für die begrenzten Durchflussraten sind Ablagerungen (Scales) von Mineralen und Mikropartikeln (Bild rechts: Bundesverband Geothermie 2022) sowie Korrosion in den Rohrleitungen (Bild unten: Bundesverband Geothermie 2016) und Anlagenteilen. Um einen Leistungsabfall der Anlage zu verhindern, sind aufwändige Reinigungs- und Wartungsarbeiten notwendig, die hohe Kosten verursachen. (van Pull-Verboom 2020; Stober und Bucher 2020)

Um die Leistung geothermischer Anlagen zu verbessern, die Lebensdauer der Anlagen zu erhöhen und bei Bedarf eine maximale Energieproduktion zu gewährleisten, sollen im Rahmen des Projektes PERFORM II neue Methoden und Technologien entwickelt werden, die eine Steigerung der Energieerzeugung ermöglichen. Die Technologien sollen effizient und kostengünstig sein sowie umweltfreundliche Verbesserungen und Alternativen zum jetzigen Stand der Technik bieten. (Regenspurg 2022; van Pull-Verboom 2020).

Das Projekt PERFORM II hat das Ziel, die Kationen Cu2+ und Pb2+ aus dem Thermalwasser zu filtern und dadurch die Anreicherung von Radionukliden sowie Ablagerungen und Korrosion in der Anlage zu verhindern. Hierfür werden Zeolithe und Chitosan eingesetzt. Im Verlauf des Projektes wird eine Filteranlage auslegt und in Kooperation mit den Fraunhofer IEG zusammengebaut. Nach dem Bau und einer Testphase im Labor wird die Filteranlage an verschiedenen geothermischen Anlagen in Deutschland und den Niederlanden getestet. (van Pull-Verboom 2020)